Jahrestagung
2025
Tag 1
ANMELDUNG, FRÜHSTÜCK UND MESSEBESUCH
08:00 bis 09:00
Eröffnung
09:00 bis 09:45
Christoph Wagner, Präsident Kleinwasserkraft Österreich
Hannes Taubinger, Landessprecher Niederösterreich
Stephan Pernkopf, Landesrat Niederösterreich
Elisabeth Zehetner, Staatssekretärin (Videobotschaft)
Herausforderungen und Chancen der Transformation zur Klimaneutralität: Ein Überblick über den Zweiten Österreichischen Sachstandsbericht zum Klimawandel (AAR2)
09:45 bis 10:15
Welche Herausforderungen kommen auf Österreich aufgrund der Auswirkungen der Erderhitzung zu? Welche Handlungsoptionen stehen uns zur Verfügung? Welche Chancen ergeben sich durch die Transformation zur Klimaneutralität?

Der Zweite Österreichische Sachstandsbericht zum Klimawandel (AAR2) wurde im Juni 2025 von Bundesminister Norbert Totschnig und der österreichischen Klimawissenschafts-Community veröffentlicht. Für diesen Bericht haben über 200 Wissenschafter:innen die wissenschaftliche Literatur zu den Herausforderungen und Handlungsoptionen zusammengetragen und aufbereitet, um damit eine evidenzbasierte Diskussion für die Transformation zur Klimaneutralität zu ermöglichen. Die Erstellung des Berichts folgte den Methoden und Abläufen des "Intergovernmental Panel on Climate Change", bekannt als "Weltklimarat".
Energierechtliche Entwicklungen
10:15 bis 10:45
Aktuell arbeitet das BMWET an mehreren grundlegenden Gesetzesvorhaben, die den Rechtsrahmen für die Energiewende neu definieren. Dazu zählt insbesondere ein neues Regelwerk für den Strommarkt (ElWG), das vor allem im Netzbetrieb Effizienzverbesserungen für Netzbenutzer:innen und Netzbetreiber:innen bringen soll, neue Marktrollen abbilden und Endkund:innenrechte stärken soll, sowie die Systematik der Netzentgelte stärker nach den Grundsätzen der Verursachungsgerechtigkeit und Systemdienlichkeit ausrichten soll.

Ein neues Anlagen- und Planungsregime für Vorhaben der Energiewende soll das Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz (EABG) etablieren. Damit soll unter anderem ein konzentriertes Genehmigungsverfahren („one-stop shop“) auch außerhalb der UVP eingeführt werden. Für Erzeugungsanlagen sollen Beschleunigungsgebiete ausgewiesen, für Stromleitungen Trassen freigehalten werden.

Auch das geltende Fördersystem des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) kommt auf den Prüfstand: Unter Berücksichtigung der im Vorjahr vorgestellten Evaluierungsergebnisse soll es angepasst werden, um die Wirksamkeit im Verhältnis zu den eingesetzten Fördermitteln noch weiter zu erhöhen. Zudem sind neue EU-Vorgaben (Differenzkontrakte, neue Kriterien gem. NZIA uam) umzusetzen.
Podiumsdiskussion
10:45 bis 11:30
WRRL u. RED, EABG u. ElWG – Beschleunigung, wirtschaftliche Chancen, Klima- u. Naturschutz
MITTAGSPAUSE & MESSE
11:30 bis 12:30
Aktuelle Herausforderungen für die Kleinwasserkraft: FAH, Restwasser und nicht durchführbare Auflagen
12:30 bis 12:55
Die Nutzung erneuerbarer Energien aus Wasserkraft befindet sich im Spannungsfeld zwischen energiepolitischen Zielsetzungen, wie der RED III und den Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie sowie deren nationalen Umsetzungsbestimmungen. Besonders im Kontext von Sanierungsverordnungen sehen sich Kraftwerksbetreiber:innen zunehmend mit Forderungen konfrontiert, etwa zur Anpassung von Fischaufstiegshilfen, oder Restwassermengen, die technisch, oder wirtschaftlich nicht, oder nur erschwert umsetzbar sind.

Der Vortrag beleuchtet zentrale Problemstellungen und diskutiert praxisnahe Lösungsansätze, um den Zielkonflikt zwischen ökologischen Anforderungen und der nachhaltigen Energiegewinnung konstruktiv zu lösen.
Die systematische Überschätzung der Wassermenge und ihre Folgen
12:55 bis 13:20
Die Ermittlung des täglichen Niedrigwasserabflusses (NQt) erfolgt in Österreich nach der Qualitätszielverordnung Ökologie (QZV Ökologie) auf Basis langjähriger Pegeldaten aus dem Hydrographischen Jahrbuch. Für nicht direkt gemessene, kleinere Einzugsgebiete wird der NQt-Wert in der Praxis üblicherweise durch lineare Skalierung übertragen. Dieses Vorgehen setzt voraus, dass spezifische Abflüsse zwischen Pegel- und Zielgebiet vergleichbar sind – eine Annahme, die für kleine und stark reagierende Einzugsgebiete hydrologisch nicht zutrifft. Solche Gebiete (0–30 km²) weisen in Trockenperioden eine schnellere Abflussreaktion, geringere Grundwasserstützung und weniger Speicherwirkung auf. Im Gegensatz dazu, stabilisieren größere Einzugsgebiete ihre Abflüsse durch geologische Vielfalt und Grundwassereinspeisung. Die lineare Übertragung führt daher regelmäßig zu einer systematischen Überschätzung des NQt in kleinen Einzugsgebieten, was erhebliche Auswirkungen auf wasserwirtschaftliche Planungen und ökonomische Entscheidungen haben kann.
Wechsel Arena St. Corona: Energie- und Wassersicherheit in Zeiten des Klimawandels
13:20 bis 13:45
Die Familienarena Bucklige Welt-Wechselland GmbH betreibt ein Schigebiet sowie einen Mountainbikepark in St. Corona am Wechsel. Für die Beschneiung im Winter sowie die Bewässerung der Trails im Sommer, steht ein Speicherteich mit einem Fassungsvermögen von 22.000 m³, welcher über 4 Quellen gespeist wird, zur Verfügung. Weiters ist eine Photovoltaikanlage im Bereich der Parkplätze mit rund 200 kW in Planung.

Der Projektgrundgedanke besteht darin, einen Sammelteich im Bereich der Talstation und einen weiteren Speicherteich (Richtung Kampstein) zu errichten, das Über- bzw. Schmelzwasser zu sammeln und durch eine Pumpe über das bereits teilweise bestehende Leitungsnetz, mit Hilfe des Solarstromes, wieder in die oberen Teiche hochzupumpen. In Zeiten, in welchen zu wenig Sonnenstrom zur Verfügung steht, kann das Wasser vom oberen Teich in den Teich im Tal abgelassen werden und dabei einer Turbine zur Stromerzeugung zugeführt werden.

Ziel des Projektes ist es, in Kombination mit der Photovoltaikanlage, eine höhere Stromautarkie zu erreichen und zusätzlich durch die Möglichkeit der Mehrfachnutzung des Wassers, auch eine höhere Wassersicherheit zu gewährleisten.
Parallelsessions
Kraftwerksführung Laufkraftwerk Melk
14:00 bis 19:00
Das Laufkraftwerk Melk wurde von 1979 bis 1982 erbaut und liegt an der Donau am Tor zur Wachau in Niederösterreich. Das Kraftwerk fügt sich an der Donau in unmittelbarer Nähe zum Stift Melk - harmonisch in die Landschaft ein. Mit einer Jahreserzeugung von ca. 1.235.288 MWh aus 100 % Wasserkraft leistet das Kraftwerk Melk einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der ökologischen Bedingungen in der Region. Der Vogelschutzteich und die aufgeschütteten Kiesinseln im Altarm sind ein wertvolles Rückzugsgebiet für Wasservögel und begeistern auch vorbeiradelnde Besucher:innen. Seit 2007 ist beim Donaukraftwerk Melk eine neu errichtete Fischwanderhilfe in Betrieb. Sie ist ein wichtiger Teil des LIFE-Projektes „Vernetzung Donau – Ybbs", welches VERBUND gemeinsam mit dem Land Niederösterreich, mit Unterstützung des Lebensministeriums (BMLFUW) und der EU durchgeführt hat. Sie interessieren sich für die Herkunft und Besonderheiten von Strom aus 100 % Wasserkraft? VERBUND zeigt Ihnen die Vorteile und gibt Einblicke in das Laufkraftwerk Melk – direkt dort, wo Strom aus Wasserkraft erzeugt wird.
Kraftwerksführung Ybbs-Persenbeug
14:00 bis 19:00
Das Besucherkraftwerk Ybbs-Persenbeug, mit einer Jahreserzeugung von 1.415.000 MWh, ist das älteste Laufkraftwerk an der Donau in Österreich. Es wurde zwischen 1954 und 1959 erbaut und liegt im Gemeindegebiet von Ybbs, Persenbeug-Gottsdorf und Hofamt Priel in Niederösterreich. Am ältesten Laufkraftwerk an der Donau Ybbs-Persenbeug sind nicht nur die Laufräder aktiv, auch die vielen Radfahrer:innen am Donau-Radwanderweg haben die Donau und das Kraftwerk für sich als beliebtes Ausflugsziel entdeckt. Das Kraftwerk fügt sich in eine schöne Naturlandschaft ein und die wunderschönen Eindrücke im Strudengau und Nibelungengau beeindrucken die Besucher:innen. Bis 2020 investierte VERBUND rund 144 Mio. Euro in die Modernisierung und Effizienzsteigerung, die dadurch gewonnene Mehrerzeugung entspricht dem Jahresstromverbrauch von 17.000 Haushalten. Bei der geführten Tour können Sie das Innere des Kraftwerks besichtigen und viel über die Geschichte und die Technik der Energiegewinnung erfahren. Besonders faszinierend ist die riesige Maschinenhalle, in der die Generatoren zu sehen sind.
Kraftwerk Brandstatt Scheibbs (EVN) & KW Plaika Kittelmühle
14:00 bis 19:00
Das Kraftwerk Brandstatt liegt in der Region Eisenstraße, deren Bezeichnung aus einer jahrhundertelangen Tradition des Eisenabbaus entstammt. Etwas mehr als 100 Jahre, nachdem die Anlage ihre ersten Kilowattstunden Strom erzeugt hatte, wurde das Kraftwerk 2012 von der EVN Naturkraft übernommen. Die Anlage war zum Zeitpunkt der Übernahme in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand und bedurfte einer umfassenden Erneuerung.

Dabei war auch die Stadtgemeinde Scheibbs eng in das Projekt eingebunden. Mit einer Investition von ca. 5 Millionen Euro hat die EVN das Erzeugungspotential mehr als verdreifacht und kann mit der Anlage nun den Jahresstrombedarf von rund 1.000 durchschnittlichen Haushalten abdecken. Mit dem Neubau sollte auch eine erhebliche Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit in beide Flussrichtungen erreicht werden und so entschied man sich für den Einsatz einer Schneckenlösung, um die Fische sicher ins Oberwasser zu befördern, als Fischabstieg kommt ein Schlitzwird „System Gluch“ zur Anwendung. Als Herzstück der Anlage dient eine doppeltregulierte vertikalachsige Kaplan-Turbine mit direkt gekoppeltem Synchron-Generator, die unter Volllast eine Engpassleistung von 744 kW erreicht.


Bei der Exkursion zum Wasserkraftwerk Plaika kann die kürzlich fertiggestellte, technische und ökologische Revitalisierung erlebt werden. Die Anlage stand vor der Herausforderung, bei sehr beengten Platzverhältnissen eine Fischwanderhilfe zu errichten, sowie die Durchgängigkeit der Restwasserstrecke mit einer dynamischen Dotation zu ermöglichen.

Darüber hinaus mussten Lösungen für die Weitergabe von Geschiebe und den Hochwasserschutz gefunden werden, die den heutigen Ansprüchen genügen. Durch die Errichtung einer ca. 170 m langen Fischwanderhilfe (Vertical-Slot-Pass) und der kontrollierbaren Restwasserabgabe über eine Kaplan-Turbine ist die Durchgängigkeit für wandernde Fische wiederhergestellt. Ein 21 m breiter und 2 m hoher Horizontalrechen, reinigt nicht nur das Wasser von Schwimmstoffen, sondern verhindert auch das Einschwimmen von Fischen in den Werkskanal. In der Restwasserstrecke wurden gezielte morphologische Maßnahmen umgesetzt, um natürliche Gewässerstrukturen entstehen zu lassen. Das Hauptkraftwerk besitzt eine Leistung von 990 kW und produziert mit rund 4.700.000 kWh/a Strom für ca. 1.400 Haushalte. Das neue Restwasserkraftwerk leistet 150 kW, produziert rund 500.000 kWh/a und versorgt damit etwa 500 Haushalte
Kraftwerk Herrenmühle & Stift Melk Biomasse-Kraftwerk
14:00 bis 19:00
Jost Berger und seine Frau Annelie betreiben seit mittlerweile mehreren Jahrzehnten das Kraftwerk Herrenmühle, das sie vom Stift Melk gepachtet haben. In liebevoller Detailarbeit restaurierten sie die ursprünglich verfallene Herrenmühle zu einem wahren Juwel.

Heute liegt das Kraftwerk in Spielberg bei Melk inmitten einer schön gepflegten Parkanlage, mit zahlreichen Statuen, Säulen und einer üppigen Artenvielfalt. Das Highlight ist allerdings nach wie vor die alte Mühle. 3.000 Liter Wasser pro Sekunde laufen im Kraftwerk über ein Gefälle von vier Metern den Mühlbach hinunter. Dabei werden jährlich 600.000 Kilowattstunden Energie erzeugt, was einem Verbrauch von 200 Haushalten entspricht. Besonders viel Wert wird auf eine ökologische Betriebsführung gelegt, wodurch der Mühlbach in der Blütezeit fast ein bisschen an den Amazonas erinnert. So hat Jost Berger ein eigenes Verfahren entwickelt, bei dem Tiere und Pflanzen geschont werden. Durch kontinuierliches Beschleunigen der Durchströmung werden die jährlichen Sedimente weggespült, ohne die Natur zu zerstören.

Jost Berger und seine Frau haben sich im Laufe der vielen Jahre und in Tausenden Arbeitsschritten letztendlich mit der Herrenmühle ein Heim geschaffen, das es ermöglicht, sehr nahe mit dem Wasser, der Witterung und im Einklang mit der Natur zu leben.


Das Stift Melk, UNESCO-Weltkulturerbe und Wahrzeichen der Wachau, zählt zu den bedeutendsten Barockbauwerken Österreichs und zieht jährlich tausende Besucher:innen an. Neben seiner historischen Bedeutung setzt das Benediktinerkloster an der Donau auf Nachhaltigkeit: Bereits 2003 entschied man sich mit der Bio-Energie Köflach GmbH für eine Biomasse-Wärmeversorgung.

Als größte Klosteranlage des österreichischen Barocks mit beachtlichen Dimensionen – 240 Meter Südflügel, 320 Meter Hauptachse – hat das Stift einen Wärmebedarf von rund 3.000 MWh und ist heute wichtigster Partner des Energieunternehmens. Zur Versorgung errichteten die Spezialisten 2003 ein thermisches Heizwerk nahe dem Kloster, samt Nahwärmenetz für die Stadt Melk, das 2024 um weitere 1.635 Trassenmeter wuchs. Angeschlossen sind u. a. die BiragoKaserne des Bundesheers und der Hagebaumarkt Schuberth. 2005 wurde der Standort durch Kraft-Wärme-Kopplung erweitert: Eine 1.500 kW Dampfturbine speist seither jährlich 3.103 MWh Strom ins niederösterreichische Netz ein und trägt damit wesentlich zur nachhaltigen Energieversorgung der Region bei.
Schubert CleanTech GmbH - Werksführung
14:00 bis 19:00
Als Partner mit höchsten Maßstäben in Sachen Qualität, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit liefert Schubert seit mittlerweile 60 Jahren maßgeschneiderte Konzepte und Lösungen für Anlagenbetreiber weltweit. Als Unternehmen setzen wir uns in den Bereichen Energieerzeugung, Energieverteilung und Wassertechnik für einen schonenden Umgang mit Ressourcen ein und stellen die Einsparung von CO2-Emissionen bei all unseren Aktivitäten in den Vordergrund.

Wir freuen uns, Sie in unserem Unternehmen herzlich begrüßen zu dürfen und laden Sie zu einer spannenden und erlebnissreichen Rundreise in die Welt der Steuerungtechnik und Schaltanlagenfertigung ein. Schubert verfügt über eine der modernsten 3D unterstützten und hochautomatisiertesten Schaltschrankfertigungen in Europa.

Auf 2.200 m² sehen Sie live, wie Schaltanlagen von der Planung, bis hin zum fertigen Produkt entstehen und vor Auslieferung ein umfangreiches Prüfprogramm durchlaufen. Weiters erwartet Sie ein hochinteressanter Vortrag über Anwendungsgebiete von Batteriespeicher in der Kleinwasserkraft.
Führung Stadtwerke Amstetten
14:00 bis 19:00
Gelebte Sektorenkopplung – Energie erleben, wo sie entsteht. Unserer Verantwortung als Versorgungsunternehmen sind wir uns bewusst. Unsere Aufgabe ist es, die Stadtwerke Amstetten wirtschaftlich erfolgreich in die Zukunft zu führen und damit auch einen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung zu leisten. Begleiten Sie uns auf eine besondere Exkursion zu den Energiequellen von morgen. Startpunkt ist der neue Ladepark Oiden, wo wir Einblicke in eines unserer zukunftsweisenden Projekte erhalten – Baubeginn im April 2025. Anschließend bringt uns ein Elektrobus klimafreundlich zur PV-Freiflächenanlage Doislau: Mit 1 MW Leistung zeigt sie eindrucksvoll, wie Sonnenenergie im großen Maßstab genutzt wird. Weiter geht es zum Wasserkraftwerk Amstetten, wo Tradition auf moderne Technik trifft: Neben der Kraft des Wassers erleben wir auch die Möglichkeiten eines Batteriespeichers.

Zum Abschluss lädt ein Besuch im Veranstaltungsraum ein, die Geschichte und Entwicklung der Stadtwerke Amstetten kennenzulernen – vom Ursprung bis zu innovativen Lösungen für eine nachhaltige Energiezukunft.
OeMAG Fragestunde
14:00 bis 19:00
Als mittlerweile fester Bestandteil unserer Jahrestagung stehen auch dieses Jahr die Experten der OeMAG für Ihre Fragen zur Verfügung. Mit dem EAG wurden die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen zum Erneuerbaren-Ausbau vor 3 Jahren umfassend novelliert und es können seitdem Förderanträge für Investitionszuschüsse und für eine Betriebsförderung in Form von Marktprämien eingebracht werden.

Der Workshop bietet die Möglichkeit, rechtliche und abwicklungstechnische Fragen zu stellen und auch konkrete Fallkonstellationen zu besprechen.
Speicher und Kleinwasserkraft
Anforderung an den Betrieb von Energiespeichern bei 8500 Volllaststunden pro Jahr
14:00 bis 19:00
Die Errichtung von Hybridkraftwerken, insbesondere die Erweiterung von Wasserkraftwerken mit Energiespeichern bietet für Betreiber:innen zusätzliche Vergütungsmodelle und eine Teilhabe an den Flexibilitäten des Energiemarkts. Dabei ist den Anforderungen an Batteriespeicher eine erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen.

Bei der Systemintegration in bestehende Wasserkraftwerksanlagen sind darüber hinaus nicht nur Schnittstellen in die klassische Leittechnik, sondern auch Schnittstellen zu Dritten umzusetzen.

Netzanschluss, Zählkonzepte, samt Errichtung sogenannter virtueller Verrechnungszählpunkte und die Umsetzung eines adaptierten Fernwirkkonzepts für den Zugriff des Netzbetreibers, runden die komplexen Anforderungen ab.

In diesem Vortrag wird gezeigt, worauf es bei der Umsetzung von Energiespeicherprojekten wirklich ankommt und wie Projekte zielgerichtet umgesetzt werden können.
Wasserkraft(Pump)Speicher und Batteriespeicher im Vergleich
14:00 bis 19:00
Wasserkraft(Pump)Speicher und Batteriespeicher sind die zentralen Technologien zur Bewältigung der wachsenden Flexibilitätsanforderungen im Energiesystem der Zukunft. Laut einer kürzlich veröffentlichen Studie der Arbeitsgruppe APG/PV-Austria/TU Graz/d-fine sollen 2040 8,7 GW Batteriespeicher am Netz sein und Wasserspeicher um 3,5 GW ausgebaut werden.

Während (Pump-)Speicherwerke seit Jahrzehnten bewährte Speicher darstellen, gewinnen Batterien in jüngster Zeit vor allem für kurz- und mittelfristige Anwendungen an Bedeutung. Beide Ansätze unterscheiden sich grundlegend in Technologie, Standortbindung und Einsatzfeldern.

Der Vortrag vergleicht die Speicherformen im Kontext der Energiewende und beleuchtet vor allem die Anwendungsmöglichkeiten und die Wirtschaftlichkeit von kleinen Speichern und Pumpspeichern im Vergleich zu Batterien.

Im Fokus steht die Frage, wie sich die unterschiedlichen Kostenentwicklungen beider Technologien bis 2040 auf ihre wirtschaftliche Tragfähigkeit auswirken und welche Einsatzfelder jeweils sinnvoll abgedeckt werden können. Der Vortrag möchte Impulse für die strategische Ausrichtung künftiger Investitionen geben und die notwendige Abwägung zwischen ökonomischen, ökologischen und technischen Kriterien aufzeigen.
(Groß)Speicherlösungen – Einsatzmöglichkeiten und Vermarktungsoptionen
14:00 bis 19:00
Der Vortrag beleuchtet die Rolle moderner Batteriespeicher (BESS) im Umfeld des Energiemarktes und zeigt unterschiedliche Einsatzfelder – von Netzstabilisierung, über Eigenverbrauchsoptimierung, bis hin zu Vermark- tungsstrategien am Energiemarkt. Ebenso werden zentrale Auswahlkrite- rien wie Technologie, Dimensionierung, Sicherheits- und Standortaspekte dargestellt. Ergänzend wird aufgezeigt, welche Bedeutung Monitoring, offe- ne Schnittstellen und digitale Lösungen für den nachhaltigen Betrieb haben. Ein weiteres Augenmerk liegt auf damit zusammenhängenden Prozessen im Umfeld kritischer Infrastruktur. Zum Abschluss geben praxisnahe Beispiele und realisierte Projekte den Teilnehmenden konkrete Einblicke in erfolgrei- che Umsetzungen.
Rechtliche Rahmenbedingungen für Energie- speicher bei Kleinwasserkraftanlagen
14:00 bis 19:00
Die letzten Entwicklungen am Strommarkt führen zu großen Preisschwankungen und insbesondere an Wochenenden zu negativen Preisen. Dies hat auch auf Kleinwasserkraftanlagen eine große Auswirkung. Eine einfache Abregelung zu gewissen Stunden ist oft nicht einfach möglich und birgt auch andere Risiken. Viele Überlegungen gehen daher nun in Richtung eines Zubaus von Speichern zu bestehenden Kleinwasserkraftwerken.

In dieser Parallelsession werden die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen sowie auch das geplante ElWG behandelt. Des Weiteren wird das Diskussionspapier der E-Control zu elektrischen Energiespeichern und Hybridanlagen besprochen. Zusätzlich wird auch der Einsatz von Energiespeicher bei Energiegemeinschaften thematisiert.
Tag 2
Wasserkraft-Ausbau als Chance für eine erfolgreiche Energie- transformation und für den Wirtschaftsstandort Österreich
09:00 bis 09:30
Österreich deckt durch seine besondere Topografie schon seit über 100 Jahren seinen Strombedarf überwiegend durch die heimische Wasserkraft. Rund 5.000 Wasserkraftanlagen in allen Größendimensionen liefern sowohl rund 2/3 des Grundlastbedarfs, als auch den Großteil der Speicher- und Flexibilitätskapazitäten für die Integration volatiler Wind- und PV-Anlagen ins Stromnetz. Der Erhalt und Ausbau der Wasserkraft stellt damit einen zentralen Baustein für das Gelingen der Transformation in eine erneuerbare Energiezukunft in Österreich dar.

Als verlässliche und CO2 -freie Energiequelle leistet die Wasserkraft nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur ganzjährigen Versorgungssicherheit, sondern stärkt und sichert den Wirtschaftsstandort durch ihre hohe regionale Wertschöpfung mit vielen qualifizierten Arbeitsplätzen und umfassenden Wirtschaftsimpulsen. Österreich verfügt über enormes technisches Know-how im Wasserkraftbereich, das exportfähig ist und Innovationspotenzial birgt. Der Vortrag beleuchtet im Umfeld der steigenden Stromnachfrage durch die Elektrifizierung und Digitalisierung und der zunehmenden Anforderungen an Biodiversität und Renaturierung die Potenziale und Hemmschuhe der Modernisierung und des Ausbaus bestehender Anlagen und die Bedeutung dieser Investitionen in Hinblick auf Klimaschutz und Standortpolitik.
Die Bedeutung von experimentellen Untersuchungen für eine ökologische Optimierung der Wasserkraft
09:30 bis 10:00
Der Wasserkraftsektor steht vor und ist Teil von großen europäischen Herausforderungen. Einerseits muss die Energie-Unabhängigkeit Europas, vor allem auch mit erneuerbaren Energieformen vorangetrieben werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie und Wirtschaft allgemein zu sichern. Anderseits besteht die Notwendigkeit die ökologische Funktionsfähigkeit der europäischen Fließgewässer herzustellen, nicht zuletzt auch aufgrund der großen Bedeutung der Selbstreinigungskapazität von Flüssen und diese auch gegenüber dem Klimawandel abzusichern. Umso wichtiger ist es, in diversen gesetzgebenden Dokumenten, Richtlinien und Handlungsempfehlungen wissenschaftlich abgesicherte Richt- und Grenzwerte anzusetzen bzw. diese für die Planung- und Optimierung der Wasserkraft bereitzustellen.

Der Vortrag präsentiert Inhalte der angewandten Forschung aus dem neuen Wasserbau-Labor der Universität für Bodenkultur in Bezug auf das rheotaktische Verhalten von Fischen. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von experimentellen Untersuchungen für eine ökologische Optimierung der Wasserkraft.
Energie gewinnen Natur bewahren - Zero Impact-Techno- logien für eine klimafreundliche Stromerzeugung
10:00 bis 10:25
Klimaziele erreichen, ohne Lebensräume zu verlieren: Wir zeigen, wie sich Energiewende und ökologische Integrität verbinden lassen. Im Fokus stehen praxistaugliche Zero-Impact-Ansätze: fischfreundliche Wasserentnahme, naturbasierte Umgehungsgerinne mit bedarfsgerechter Restwasserabgabe, intelligentes Sedimentmanagement sowie die gezielte Ausfilterung benthischer Organismen.

Am Projekt KW Riegerbach werden technische sowie ökologische Verbesserungen für Planung, Bau und Betrieb veranschaulicht. Teilnehmende erhalten Einblicke zu Projektdetails, Umsetzung und diverser Funktionen, die sich in Projekten anwenden lassen. Treffen Sie uns am 16.–17. Oktober 2025 im Schloss Luberegg bei der Jahrestagung Kleinwasserkraft Österreich und bringen Sie Ihre Praxisfragen mit.
Realitätscheck Fischaufstieg: Fischlängen vs. Bemessungs- grundlagen. Wie groß werden Fische in Österreichs Fließge- wässern?
10:25 bis 10:45
Der Bau von Fischwanderhilfen (FWHs) zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit an Querbauwerken stellt Kleinwasserkraftwerke vor finanzielle Herausforderungen, die maßgeblich von den Anforderungen an FWHs beeinflusst werden. Diese Anforderungen und insbesondere die Dimensionsansprüche an FWHs werden im österreichischen Leitfaden zum Bau von Fischaufstiegshilfen in Abhängigkeit der jeweils größenbestimmenden Fischart und deren Bemessungsgröße definiert. Die derzeit gültigen Bemessungsgrößen, die auch von verschiedenen Sanierungsverordnungen eingefordert werden, wurden allerdings – ohne jegliche empirische Grundlage – ausschließlich basierend auf Experteneinschätzungen erstellt.

Dabei stellt sich die Frage: Wie groß werden Fische in Österreichs Fließgewässern wirklich? Die österreichische Gewässerzustandsüberwachung liefert seit mittlerweile mehr als 17 Jahren Daten zu Fischlängen aus Befischungen in ganz Österreich – und bietet somit Anlass, genau dieser Frage empirisch nachzugehen. Ziel dieses Beitrags ist es, die im Leitfaden angegebenen Bemessungsgrößen mit tatsächlichen Fischlängen zu vergleichen und so geltende Anforderungen einem Realitätscheck zu unterziehen. Gleichzeitig wird eine belastbare Datengrundlage für die Aufnahme neuer Bautypen in den Leitfaden sowie für Diskussionen zu einer möglichen Fischaufstiegshilfen-Monitoring-Richtlinie geschaffen.
KAFFEEPAUSE & MESSE
10:45 bis 11:30
Kleinwasserkraft trifft KI: Wie KliWaSim den Klimawandel simulierbar macht
11:30 bis 11:50
KliWaSim adressiert eine zentrale Frage der Kleinwasserkraft: Wie lassen sich Anlagen in Zeiten zunehmender Klimavariabilität zuverlässig planen und betreiben? Im FFG-Projekt verknüpfen wir Abfluss-, Einzugsgebiets- und Kraftwerksmodelle mit KI-Methoden zu einer durchgängigen Simulationskette. Klimaszenarien werden qualitätsgesichert aufbereitet, darauf aufbauend entstehen datengetriebene Modelle, die komplexe Simulationen effizient ermöglichen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Übertragung von Prognosen aus Hauptflüssen auf ungemonitorte Werksbäche.

Neben hydrologischen Faktoren beziehen wir auch externe Einflüsse wie Bevölkerungsentwicklung, sektorale Wasserentnahmen (Trinkwasser, Landwirtschaft, Industrie) sowie ökologische Vorgaben (z.B. Restwasser) ein. Anhand realer Szenarien diskutieren wir Ertragsschwankungen, Niedrig- und Hochwasserrisiken, Last- und Speicherstrategien sowie regulatorische Auflagen – und zeigen, wie Betreiber:innen und Behörden Betriebsregeln optimieren, Auflagen evaluieren und Investitionen robuster gestalten können. Abgerundet wird der Beitrag durch Einblicke in reproduzierbares Datenmanagement und Good Practice für den Einsatz von KI im Energie- und Umweltbereich.
Höhere Erträge für Kleinwasserkraftwerke durch Energy Sharing
11:50 bis 12:10
Der Vortrag geht auf die Potenziale von Energy Sharing Modellen, wie Energiegemeinschaften, oder Peer-2-Peer-Verträgen zur Steigerung von Vermarktungserträgen für Betreiber:innen von Kleinwasserkraftwerken ein. Dabei werden anhand von Showcases folgende Themenschwerpunkte behandelt:
• Neue Vermarktungschance durch das neue ELWG
• Preis- und Vertragsmodelle sowie Mengensteuerung
• Einsatz von Speichern zur Optimierung von Energy Sharing
• Erfolgreiche Reststrom-Vermarktung
Wasserkraft und Batterie- speicher am Beispiel der KWG
12:10 bis 12:30
Wasserkraft ist seit mehr als 100 Jahren das Rückgrat von KWG – und zugleich eine der verlässlichsten erneuerbaren Energiequellen. Der Strombedarf und damit die kurzfristigen Strompreise schwanken heute tageszeitlich immer stärker. Die kontinuierliche Erzeugung der Wasserkraft hat daher je nach Stunde einen sehr unterschiedlichen Wert.

KWG kombiniert an vier Standorten ihre Wasserkraftwerke mit modernster Batteriespeichertechnologie – ein Beispiel für die Integration von Tradition und Innovation. Der Vortrag zeigt, wie traditionelle Wasserkraftbetreiber:innen durch gezielte Speicherinvestitionen ihre Rolle als Energiewende-Pionier:innen aktiv ausbauen können: weg von klassischer Eigenverbrauchsoptimierung, hin zu intelligenter, systemdienlicher Erzeugungssteuerung.

Zudem gibt KWG Einblicke in konkrete Erfahrungen bei Planung, Umsetzung und Betrieb von Batteriegroßspeicheranlagen sowie in aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze.
Vom Fluss zum Forecast – KI- gestützte Optimierung für Was- serkraftwerke – Wie Künstliche Intelligenz den Ertrag für Klein- wasserkraftwerke steigert
12:30 bis 12:50
Kleinwasserkraftwerke sind eine tragende Säule erneuerbarer Energie, stoßen jedoch auf steigende Anforderungen durch volatile Strommärkte, Wetterextreme und den regulatorischen Wandel (ElWG, variable Netztarife). Moderne KI-Modelle nutzen Wetter-, Verbrauchs- und Produktionsdaten, um präzise Prognosen zu liefern und damit den optimalen Fahrplan für Kraftwerke zu erstellen. In Kombination mit Energiegemeinschaften und Direktverträgen können lokale Erträge maximiert werden.

Die KI übernimmt dabei nicht nur Prognosen, sondern auch die Steuerung von Flexibilitäten wie Speichern, Wärmepumpen, oder E-Mobilität. So entsteht ein intelligentes Zusammenspiel von traditioneller Wasserkraft und digitaler Energiewelt: höhere Wirtschaftlichkeit bei volatileren Energiepreisen.
MITTAGESSEN & AUSKLANG
13:00 bis 15:00