Die Nutzung von Wasserkraft hat im Gebirgsland Tirol lange Tradition. Vor allem Kleinwasserkraftwerke leisten seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts einen wichtigen Beitrag zur Ökostromerzeugung.
Die Industrie spielt in Tirol seit Jahrhunderten eine bedeutende Rolle. Die Anfänge reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, als sich der Schwazer Bergbau zum ersten „industriellen Großbetrieb“ entwickelte. Das zweite Standbein industrieller Entwicklung lag in der Textil- und Bekleidungsindustrie. Heute beherbergt Tirol über 400 renommierte Industriebetriebe, darunter Swarovski, Riedel und Sandoz. Die Exportquote liegt im Bereich Industrie bei über 70 Prozent. Daraus resultiert ein stetig wachsender Energieverbrauch, der zu einem großen Teil durch Strom aus Wasserkraft gedeckt wird.
In Tirol ist Kleinwasserkraft aus der Energieerzeugung nicht mehr wegzudenken. Kleinwasserkraftwerke stabilisieren das öffentliche Stromnetz und bedeuten auch in Krisenzeiten Versorgungssicherheit in den Tiroler Tälern. Kleinwasserkraftanlagen können optimal in das Landschaftsbild integriert werden; darüber hinaus gewährleisten ökologische Begleitmaßnahmen wie Fischwanderhilfen den bestmöglichen Schutz des natürlichen Lebensraums.
Aufgrund der zahlreichen Vorteile von Kleinwasserkraftwerken sollte das vorhandene Potenzial genutzt und der Ausbau der Kleinwasserkraft im Rahmen ökologischer Vertretbarkeit forciert werden. Jede Kilowattstunde Strom aus dem erneuerbaren Energieträger Wasser ersetzt Strom aus kalorischen oder Atomkraftwerken und trägt so zur Erreichung der Klimaschutzziele und zur Importunabhängigkeit bei.
Tirols Wirtschaft profitiert von den zahlreichen Vorteilen der Wasserkraft. Diese sichert nicht nur die Energieversorgung der heimischen Wirtschaft und der Bevölkerung, sondern garantiert auch hohe inländische Wertschöpfungseffekte mit positiven Auswirkungen auf die regionale Beschäftigung (Turbinenbau, Bauwirtschaft, Baunebengewerbe etc.). Nicht zuletzt sind viele Kleinwasserkraftwerke beliebte Ausflugsziele und stellen damit einen wichtigen Faktor für den regionalen Tourismus dar.
(Quellen: E-Control, Kleinwasserkraft Österreich)
davon rund 430 anerkannte Ökostromanlagen.
für das öffentliche Stromnetz
können damit versorgt werden
werden jährlich im Vergleich zur Stromproduktion mit fossilen Brennstoffen vermieden
Landessprecher Tirol
Hall AG
Tel.: +43 5223 5855127
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Technische, rechtliche, ökologische Grobplanung für den optimalen Kraftwerksstandort
Bei der Planung von Wasserkraftanlagen kommt es neben dem Wasserdargebot und der Fallhöhe ganz maßgeblich auf die ökologischen, morphologischen und rechtlichen Rahmenbedingungen sowie den Anlasszweck und die Akzeptanz an. Die frühzeitige Abstimmung mit den Behörden kann helfen, Planungsrisiken zu minimieren.
Zur Einsparung unnötiger Kosten ist es ratsam, vor der Durchführung von Detailerhebungen die Behörde vom geplanten Kraftwerksvorhaben zu informieren sowie ein Vorprüfungsverfahren anzustreben. Hierbei wird eruiert, ob seitens der Behörde generelle Bedenken gegen das Vorhaben bestehen. Ergänzend wird erhoben, welche Voraussetzungen für eine Bewilligung der Kraftwerksanlage erbracht werden müssen.
Weitere Informationen & Kontakt:
Mario Dullnig
Wasserkraft, Messtechnik
T +43 512 209100
M +43 699 1209 1006
mario.dullnig@wassertirol.at
Baubezirksamt Innsbruck
Fachbereich Wasserwirtschaft
Valiergasse 1
6020 Innsbruck
Tel.: 0512/ 508 – 4403, Fax-DW: – 4405
bba.innsbruck@tirol.gv.at
Baubezirksamt Imst
Fachbereich Wasserwirtschaft
Eichenweg 40
6460 Imst
Tel.: 05412/ 6996 – 4703, Fax-DW: – 4705
bba.imst@tirol.gv.at
Baubezirksamt Kufstein
Fachbereich Wasserwirtschaft
Baumgartnerstraße 9
6330 Kufstein
Tel.: 05372/ 606 – 4802, Fax-DW: – 4805
bba.kufstein@tirol.gv.at
Baubezirksamt Lienz
Fachbereicht Wasserwirtschaft
Iseltaler Straße 1
9900 Lienz
Tel.: 04852/ 6633 – 4902, Fax-DW: – 4905
bba.lienz@tirol.gv.at
Baubezirsamt Reutte
Fachbereicht Wasserwirtschaft
Allgäuerstraße 62
6600 Reutte
Tel:. 05672/ 6996 – 4642, Fax-DW: – 4645
bba.reutte@tirol.gv.at
Mit der „Checkliste für Wasserkraftwerke bis 15 MW Engpassleistung aus naturschutzfachlicher Sicht“ wurde ein Planungsinstrument zur Vorabprüfung von Kleinwasserkraftwerksprojekten von der Landesregierung am 19.12.2006 beschlossen.
Die Checkliste basiert auf den Ergebnissen des „Naturschutzplans Fliessgewässerräume Tirols“ und dient dazu, sich vorab über ein geplantes Vorhaben zu informieren, ob aufgrund eventueller gravierender naturschutzfachlicher Beeinträchtigungen im naturschutzrechtlichen Verfahren kein öffentliches Interesse dafür besteht.
Als Informationsgrundlage stehen dem Bewerber folgende Unterlagen zur Verfügung:
Aufbauend auf einer Potentialsstudie soll mit dem Tiroler Kriterienkatalog die erweiterte Nutzung von Wasserkraft im Bundesland geregelt werden.
Weitere Informationen und Downloads finden Sie auf der Homepage der Tiroler Landesregierung.
Aufgrund der topografischen Gegebenheiten findet man in Tirol fast ausschließlich Hochdruckkraftwerke. Bei diesen verfügen die Rohrleitungen über ein extrem großes Gefälle (bis zu 1.000 m). Durch den hohen Druck kann auch mit wenig Wasser Elektrizität in nennenswertem Umfang erzeugt werden. Eine Besonderheit ist das Hochdruck-
Kleinwasserkraftwerk Erl und Margarethenbach im Gemeindegebiet Anras: Es weist als einziges Kraftwerk Europas mehr als 1.000 m Druckhöhe auf.