Wasserkraftanlagen lassen sich nach drei Kriterien unterscheiden – nach der Betriebsweise, dem Anlagenkonzept oder dem Verhältnis von Ausbaudurchfluss QA zur genutzten Fallhöhe.
Laufkraftwerke wandeln die Kraft des fließenden Wassers in elektrische Energie um. Österreich verfügt über ca. 100 Laufkraftwerke mit einer Leistung von jeweils mehr als 5 MW. Die bedeutendsten Laufkraftwerke liegen an der Donau. Wie viel Strom erzeugt werden kann, hängt von der Fallhöhe und der Wassermenge ab.
In Österreich weisen die meisten Flüsse ein relativ starkes Gefälle auf, was die Nutzung der Wasserkraft begünstigt. Wasserkraftwerke in Verbindung mit Hochwasserschutz reduzieren in vielen Fällen die hohe Fließgeschwindigkeit und Zerstörungskraft des Wassers.
Konstante Stromerzeugung Laufwasserkraftwerke erzeugen Tag und Nacht Strom, sodass sie dazu geeignet sind, die Grundlast abzudecken.
Speicherkraftwerke können innerhalb weniger Minuten in Betrieb genommen werden.
Neben einer Vielzahl von Laufkraftwerken wurden in den westlichen Alpenregionen zahlreiche Speicherkraftwerke erbaut. Speicherkraftwerke sind Wasserkraftwerke mit Stauseen im Gebirge und können bei Bedarf bereits innerhalb weniger Minuten in Betrieb genommen werden. Ihre Leistung wird vom Höhenunterschied zwischen Stausee und Krafthaus sowie vom Turbinendurchfluss bestimmt. Weitläufige Beileitungssysteme können den Wasserstand des Stausees erhöhen, wenn der natürliche Zufluss nicht ausreicht.
Über einen Druckstollen und einen Druckschacht wird das gespeicherte Wasser zum Krafthaus geleitet. Durch die Möglichkeit der raschen Inbetriebnahme kommen Speicherkraftwerke vor allem in Spitzenverbrauchszeiten sowie in den verbrauchsstarken Wintermonaten zum Einsatz. Gespeicherter Strom, der zu Verbrauchsspitzenzeiten abgerufen werden kann, ist äußerst wertvoll. Die Wertigkeit von Speicherstrom ist bedeutend höher als jene der Grundlast, die kontinuierlich anfällt. Speicherstrom kann genau dann produziert werden, wenn er benötigt wird. Dadurch ermöglichen einheimische Speicherkraftwerke eine deutliche Reduktion von Stromimporten aus dem Ausland.
Nach dem Verhältnis von Ausbaudurchfluss QA zur genutzten Fallhöhe kann man in folgende Anlagen unterteilen:
Sie arbeiten mit großen Wassermengen und kleiner Fallhöhe (bis etwa 10 Meter).
Sie verfügen über Fallhöhen von etwa 10 bis 100 Meter, die einen mittleren Wasserzufluss nutzen.
Dank größerer Fallhöhe (über 100 Meter) bewirkt bei ihnen auch ein kleinerer Abfluss beträchtliche Leistungen.
Die Grenzwerte für die Fallhöhe sind dabei als ungefähre Richtwerte zu verstehen. So gilt eine Anlage mit 0,1 m3/s (100 l/s) schon mit 50 m Fallhöhe als Hochdruckanlage, während eine Anlage mit QA = 10 m3/s bei 150 m Fallhöhe noch eine Mitteldruckanlage ist.
Schema für die Einteilung von Wasserkraftwerken:
Seit Jahrtausenden ist der Mensch bemüht, die Kraft des Wassers zu nutzen. Am Beginn stand das einfache Schaufelrad, heute haben wir Kraftwerke mit modernster Technologie. Abhängig von den örtlichen Gegebenheiten (Fallhöhe, Wassermenge) gelangen unterschiedliche Typen von Kraftwerken und Turbinen zum Einsatz.
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